Heimathaus Levern
Traditionelles Handwerk
Die Arbeit an Webstühlen, Spinnrädern, Drehbänken und andere Werkzeugen gehörten bis ins 20. Jahrhundert für viele Familien in Levern zum Alltag.
Die Arbeit an Webstühlen, Spinnrädern, Drehbänken und andere Werkzeugen gehörten bis ins 20. Jahrhundert für viele Familien in Levern zum Alltag.
Der Webstuhl war bis ins 20. Jahrhundert für die Familien in Levern und der Region ein wichtiger Bestandteil des Arbeitsalltags. Mit ihm stellten sie Stoffe und Kleidung für den persönlichen Bedarf her. Die Frauen webten z.B. Bettwäsche, Handtücher, Unterwäsche und Oberbekleidung. Stoffe, die man nicht für den persönlichen Bedarf brauchte, wurden verkauft. Die Leverner Bürger hatten bis in die 1950-er Jahre hinein nur wenige Möglichkeiten, Geld zu verdienen. Der Verkauf von selbst gewebten Stoffen bot daher eine wichtige Einkommensquelle.
Die Kettfäden werden auf den Kettbaum aufgezogenen und in die Webebene umgelenkt. Sie werden dann durch die Augen der Litzen geführt, die oben und unten an den zwei Schäften befestigt sind. Wird ein Schaft angehoben, senkt sich gleichzeitig der Andere. Dann erfolgt dasselbe in umgekehrter Richtung, wobei Trittpedale für die Schaftbewegung benutzt werden. Mit den Schäften werden die in ihnen aufgehängten Litzen und Kettfäden bewegt.
Zwei benachbarte Kettfäden bewegen sich gegeneinander: Wird ein Kettfaden angehoben, wird gleichzeitig der Nächste gesenkt. Diese werden dann durch den Webkamm geführt. So entsteht in der Kette ein Fach, durch welches das Schiffchen geführt wird, um einen Schussfaden einzutragen. Durch den Webkamm werden die Kettfäden geordnet und die Kettfadendichte eingestellt. Während des Fachwechsels bewegt sich die Weblade mit dem Webkamm zum Warenbaum hin. Der Webkamm schlägt den zuletzt eingetragenen Schussfaden an den Geweberand an, anschließend kehrt er in die Ausgangsstellung zurück. Das fertige Gewebe wird am Brustbaum umgelenkt und auf den Leinenbaum aufgewickelt.