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Heimathaus Wehdem

Marie Brosin

Marie Brosin ist eine deutsche Heimatdichterin, die aus Wehdem stammt und eindrücklich ihre Jugenderinnerungen und Heimatverbundenheit in Gedichten und Geschichten beschrieb.

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Marie Brosin

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Inhaltsverzeichnis

Heimathaus Wehdem

Marie Brosin

Guten Tag,

ich bin Marie Brosin. Man nennt mich auch die Heimatdichterin. Ich habe meine Erinnerungen für Wehdem, wo ich geboren wurde, aufgeschrieben. Die erste Veröffentlichung unter dem Titel „Aus dem Jugendlande einer alten Frau“ erschien 1925 in der hanseatischen Verlagsanstalt Hamburg.

Ich wurde am 30. September 1850 in Wehdem geboren. Mein Vater war hier Arzt und kam aus Ilefeld im Harz, meine Mutter stammte aus Münster. Ich hatte zwei jüngere Schwestern und einen Bruder.

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Vorstellung

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Lebenslauf

Nach der Geburt meines Bruders starb unsere Mutter: „In der besten Stube wurde nun der Tisch gedeckt mit Mamas schönsten blaugestreiften Tassen und der Zuckerdose aus rotem Glase. Und sie stellten Kuchen auf, als hätten wir Geburtstag oder Kindtaufe. Ich wußte, daß Mama keine Augen mehr hatte, die den schönen Tisch sehen konnten. Sie war ‚Mama Engelein‘ geworden.“ (Marie Brosin: Aus dem Jugendlande einer alten Frau, Hamburg 1925, S. 12)

1858 gab mich mein Vater, nach dem Tode der Mutter zu seiner Entlastung, zu seinem Bruder, einem Kaufmann und dessen Familie nach Quedlinburg, Sachsen-Anhalt. Hier wuchs ich auf und besuchte die Schule. Ich heiratete 1870 meinen Vetter Dr. Alexander Oskar Brosin, Oberlehrer für Germanistik und Latein. Unsere Trauung fand in der Wehdemer Kirche statt. Mein Mann starb 1888. Wir hatten vier Kinder, zwei Mädchen und zwei Jungs. Mein Sohn Hans fiel im Ersten Weltkrieg. Sein Freund Dr. Bruno Golz wurde später mein Freund, Wegbegleiter und Vertrauter. Ich habe nie wieder in Wehdem gelebt und gewohnt. Aber ich bin immer wieder zu Besuchen bei Freunden dort gewesen auch für längere Aufenthalte. Mein letzter Besuch in Wehdem war im Sommer 1938. Der 24. Januar 1939 war mein Todestag. Ich bin in Leipzig gestorben und in Wehdem neben meinem Vater bestattet worden.

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Lebenslauf

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Wehdem

Marie Brosin: Wehdem, in: dies.: Aus dem Jugendlande einer alten Frau, Minden 1985, S. 202-204 (2. Aufl.). Gelesen von Gabriele Niermann-Limpricht.
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Wehdem

In der Welt, so schön und weit, Weiß ich mir ein Eckchen. Aller Welten Herrlichkeit Gäb‘ ich für das Fleckchen.“

Um ein schlichtes Kirchlein flicht Lenz den Kranz von Linden. Unter Efeuranken dicht Grab und Stein verschwinden.

Aus der Blauen Ferne Duft Bergesgipfel schauen. Kosend streicht die Heimatluft Über Feld und Auen.

Eichkamp dort und Eichkamp hier. O, wie warm sich betten Wodans Rosse ihre Zier Strohgedeckte Stätten!

Drinnen Menschen, stolz und schlicht, Treu wie ihre Ahnen. Ihre Hände rasten nicht, Bis die Glocken mahnen.

Einmal, wenn die Glocke klingt, Wird der Klang bedeuten, Daß man mich zur Ruhe bringt Unter ihrem Läuten...

„Lieber Gott, Du hältst die Hand Über jedes Fleckchen. Segne dein Westfalenland, Schirme unser Eckchen!

Marie Brosin: Wehdem, in: dies.: Aus dem Jugendlande einer alten Frau, Minden 1985, S. 202-204 (2. Aufl.). Gelesen von Gabriele Niermann-Limpricht.

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Mama Engelein

Marie Brosin: Aus dem Jugendlande einer alten Frau, Hamburg 1925. Gelesen von Gabriele Niermann-Limpricht.

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