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Heimathaus Levern

Das religiöse Leben in Levern

Mit der Unterwerfung des Sachsenkönigs Widukind brachte Karl der Große (wahrsch. 747-814) die Christianisierung in den heutigen nordwestdeutschen Raum. Hier entstand bereits um 800 auch das Bistum Minden.

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DAS RELIGIÖSE LEBEN IN LEVERN

Inhaltsverzeichnis

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Inhaltsverzeichnis

Heimathaus Levern

Das religiöse Leben in Levern

Die zentral gelegene Leverner Kirche gehört zu den ältesten im Bistum Minden. Sie wurde erstmals in einer Urkunde von Bischof Milo (969-996) erwähnt. 1227 gründete der Mindener Bischof Konrad I. in Levern ein Zisterzienserinnenkloster. Während der Reformation wurde aus dem Kloster ein freiweltliches Damenstift. Um die Kirche entstanden Stifts- und Kuriengebäude. Es entstand in Levern das geistliche Zentrum für die Region. Damit verbunden war eine große gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung für den Ort. Im Zuge der Säkularisierung wurde das Damenstift 1810 aufgelöst. 1828 vereinte man die ehemalige Klosterkirche in aufwändigen Umbaumaßnahmen mit der Gemeindekirche.

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Historie

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Das religiöse Leben in Levern

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Audio-Guide
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Stiftshügel-3D

Modellbeschreibung

Der Stiftshügel

In dem 3D-Modell ist die Rekonstruktion des Leverner Stiftshügels nach der Preußischen Uraufnahme des Geländes (1836-1850) zu sehen. Die zentral gelegene Leverner Kirche gehört zu den ältesten im Bistum Minden. Sie wurde erstmals in einer Urkunde von Bischof Milo (969-996) erwähnt. 1227 gründete der Mindener Bischof Konrad I. in Levern ein Zisterzienserinnenkloster. Während der Reformation wurde aus dem Kloster ein freiweltliches Damenstift. Um die Kirche entstanden Stifts- und Kuriengebäude. Es entstand in Levern das geistliche Zentrum für die Region. Damit verbunden war eine große gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung für den Ort. Im Zuge der Säkularisierung wurde das Damenstift 1810 aufgelöst. 1828 vereinte man die ehemalige Klosterkirche in aufwändigen Umbaumaßnahmen mit der Gemeindekirche.

Die im 3D-Modell bezeichneten Gebäude sind teilweise heute noch erhalten. In der Bildergalerie finden Sie die Ansichten einiger Stiftsgebäude. Der westliche, nicht bezeichnete Gebäudebestand wurde während der Gefechte kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges am 4. April 1945 zerstört. Zum 4. April 1945 erfahren Sie mehr unter Punkt 4 in dieser App.

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Modellbeschreibung

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Das Epistelbuch

Dieses Buch beinhaltet neutestamentliche Bibelstellen zu den Predigtsonntagen. Zu den entsprechenden Bibelstellen werden stellenweise Erläuterungen und Auslegungen angeführt. Damit waren den evangelischen Predigern vor Ort Hilfsmittel für die Gottesdienste anhand gegeben.

Im Heimathaus wird neben zwei Bibelausgaben von 1648 und 1772 ein in plattdeutscher Sprache verfasstes Epistelbuch aufbewahrt. Dieses wurde von Johann Spangenberg (1484-1550) ins Plattdeutsche übersetzt. Es sollte reformierten Predigern helfen, der plattdeutsch sprechenden Bevölkerung das Evangelium zu verkünden.

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Das Epistelbuch

Der Autor Johann Spangenberg

Johann Spangenberg gehörte zum direkten Umfeld Martin Luthers. In der Nähe von Göttingen geboren, besuchte Johann Spangenberg als junger Mann die Universität in Erfurt. Anschließend gelangte er über Stationen in Stolberg und Hardegsen 1524 nach Nordhausen. Zusammen mit dem dortigen Bürgermeister Michael Meienburg, einem Vertrauten Melanchtons, strebte er in Nordhausen eine Neuordnung im Sinne der Wittenberger Reformation an. Neben dem Epistelbuch übersetzte er Postillen und Lieder ins Plattdeutsche, die es vorher nur in lateinischer Sprache gab.

Das im Heimathaus aufbewahrte Epistelbuch erschien 1599 in Hamburg.

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Das Epistelbuch

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Aus dem Epistelbuch

Heinrich Rust, dessen erste Muttersprache das Leverner Platt ist, liest aus dem Epistelbuch (Lukas 6, 36-41)

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Audio

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Jüdisches Leben in Levern

Spätestens ab 1813 siedelten sich jüdische Bürger in Levern an. 1873 erbaute man eine Synagoge im Ort. 1880 umfasste die jüdische Kultusgemeinde 60 Personen. Ende des 19. Jahrhunderts legte die jüdische Gemeinde einen eigenen Friedhof außerhalb Leverns in Niedermehnen an. Mit dem aufkeimenden Nationalsozialismus sind bis 1938 alle Juden aus Levern in größere Städte verzogen oder nach Übersee ausgewandert. Noch vor der Reichsprogromnacht setzte ein Schüler die Synagoge in Brand, von der nur noch die Grundmauern erhalten blieben.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Ruine der Synagoge verkauft und zu einem Wohnhaus umgebaut. Der Friedhof wurde etwa 10 Jahre nach Kriegsende wieder hergestellt und gilt heute als Mahnmal. Im Heimathaus blieb die während des Krieges auf einem Dachboden aufbewahrte Thorarolle aus der ehemaligen Synagoge erhalten.

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Jüdisches Leben in Levern

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Religiöses Leben in Levern

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Galerie